Barther Köpfe : Mario Lemke

 
8815 Barther vorgestellt. Heute Folge 2
 
 
 
Mario Lemke: Ich habe kein Fernweh!
 
 
 
Wasserstandsmeldungen aus einer nie untergehenden Stadt
 
 
 
Zum Interview mit Mario Lemke fahre ich zum Gymnasium. Dort steige ich in den Keller des Gebäudes der Förderschule hinab. Die beiden Hausmeister haben dort am Ende eines langen und dunklen Ganges einen kleinen Aufenthaltsraum. Mario Lemke sitzt gut gelaunt an einem Tisch.
 
 
 
Mario, warum treffen wir uns gerade hier?
 
ML: Ich bin hier Hausmeister am Gymnasium. Den Job mache ich sehr gerne. Für dieses Interview nehme ich mir Zeit in der Mittagspause. 
 
 
Bist Du Barther?
  
ML: Ich bin 1967 in Stralsund geboren und in Zingst aufgewachsen. Seit 1994 wohne ich in Barth. Ich bin der Liebe wegen hierher gezogen. Meine Frau Morena ist Bartherin. Sie wollte nicht wegziehen.
 
 
Wie ist Deine Sicht auf Barth?
 
ML: Gut. Ich habe hier viele Freunde und Bekannte. Ich bin auch gern in Zingst. In Barth ist aber mein Sohn groß geworden.
 
 
Ist Barth für Dich inzwischen Heimat geworden?
 
ML: Heimat? Doch, Heimatgefühle habe ich. Mich interessieren die Kirche und der Hafen. Erst kürzlich habe ich eine Führung im Züge der Renovierung mit Pastor Fricke mitgemacht. Da wurden uns Inschriften auf den Pfeilern aus dem Jahr 1859 gezeigt. Das war sehr beeindruckend. Naja, dann bin ich auch noch gern auf der „Granitz“, dem Barther Partyschiff. Das jährliche Kinderfest finde ich großartig. Es kann aber auch sein, dass ich in der Vineta-Sportarena anzutreffen bin.

 

 
Was machst Du da?
 
ML: Ich bin beim Handball. Ich habe ja nie Handball gespielt. Ich bin durch Morena zu dieser Sportart gekommen. Meine Frau hat bei Motor Barth aktiv gespielt. Zuerst bin ich immer zu den Spielen mitgefahren. Jetzt bin ich Hallensprecher bei den Männern und Frauen. Ich helfe auch bei den Nachwuchssportveranstaltungen.
 
 
Du bist doch auch auf anderen Gebieten ehrenamtlich tätig ...
 
ML: Sehr aktiv bin ich auch bei der Aktion „Barth bewegt sich“, dem Sportwochenende der Barther Vereine. Ich gehöre quasi zu den Gründern der Aktion.  Ansonsten fahre ich Fahrrad und schwimme. Ganz früher habe ich mal Fußball gespielt.
 
 
Wäre es für Dich eine Option, in eine andere Stadt zu ziehen?
 
ML: In eine andere Stadt? Ich mag das hier. Hier ist es ruhiger und übersichtlicher. Schade, dass die Innenstadt ausstirbt.
 
 
 
Wie sieht Dein Leben in Barth aus?
  
ML: Ich habe hier meinen Job, bin gerne Opa. Im Sport bin ich aktiv als Mitorganisator und Helfer. Ich bin zufrieden mit meinem Leben.
  
 
Hast Du nicht Lust, die Welt zu erkunden?
  
ML: Dazu bin ich nicht der Typ. Hier ist es schön. Wir haben eine großartige Natur und Zingst vor der Haustür. Außerdem haben wir einen Hund. Da können wir nicht einfach woanders hin. Ich habe kein Fernweh. Doch, einen Wunsch habe ich: Ein Spiel des FC Liverpool möchte ich mal an der Anfield-Road sehen. Ich bin großer Liverpool-Fan. Zumal jetzt auch gerade Klopp (deutscher Fußball-Trainer) da ist.
  
 
Wenn Du Barther Bürgermeister wärest, was würde Dir wichtig sein?
  
ML: Ich würde mich darum kümmern, dass die unterschiedlichen Parteien und Organisationen miteinander statt gegeneinander arbeiten. Sie sollten alle an einem Strang ziehen zum Wohle der Stadt Barth.
  
 
Schau mal 10 Jahre voraus. Wie siehst Du Dich und Barth?
  
ML: Ich bin immer noch Hausmeister an einer modernen und zukunftsfähigen Schule. Barth erlebt mehr
 Tourismus. Das Vinetarium am Hafen ist fertig und findet regen Zuspruch.  Die neue Fischhalle des Fischers Andre Grählert ist gut besucht. Auf den Barther Hafen sind alle stolz. Auch dank neuer Bauten ist dort sehr viel Leben. Der Speicher 2 fügt sich in die große Silhouette des Hafens ein. Die Innenstadt ist belebt. Der Markt ist ja jetzt schon schön.
  
 
Vielen Dank für das Gespräch
  
 
Wieder in der „Oberwelt“ angekommen. Novembergrau. Es regnet. Mit einem festen Händedruck verabschiedet sich Mario Lemke von mir. Gut gelaunt.
 
 
 
  
 
 
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Kommentare: 2
  • #1

    Exil-Berliner (Freitag, 22 November 2019 14:34)

    Tolle Sache. Weiter so, Herr Burger. Beste Antwort auf die BM-Frage. Wäre auch meine gewesen...

  • #2

    Mario Galepp (Freitag, 22 November 2019 17:31)

    Danke von Mario zu Mario für deine jshrelange Hilfe beim Barther Kinderfest. Du redest nicht lange und packst mit an. Alles gute für dich.