10 Dinge, die Du in Barth bei schlechtem Wetter unternehmen kannst

(Nummer 3 finde ich besonders prickelnd)

 

Wasserstandsmeldungen aus einer niemals untergehenden Stadt

 

1. Barth hat wunderschöne Altstadtgassen

  

Wenn es dunkel wird oder immer noch ist, dann nimm Deinen Ghettoblaster auf die Schulter und spaziere mit den Songs von Edith Piaf durch die schönen Altstadtgassen von Barth. Freue Dich über die verdutzten Gesichter der Teenies mit den Lärmrucksäcken auf den Rücken.

  

2. Barth hat wunderschöne Altstadtgassen – auch bei Regen

 

Wenn es in Barth mal wieder regnet oder immer noch regnet, dann lohnt sich ein Spaziergang durch die schönen Altstadtgassen mit Schirm. Dabei kann man wahlweise „Singing in the rain“ oder, wer nicht englisch singen und nur deutsch tanzen kann, „Regen, Regen stört mich nicht, klatscht er auch noch so dämlich ins Gesicht“ trällern.

 

Aber bitte daran denken, dass  Du nicht „Arthur der Engel“, „Mary Poppins“, „Peter Pan“ oder „Pan Tau“ bist. Also nicht mit dem Regenschirm vom Dach springen!

 

3. Barth hat ein prosperierendes Theater

 

Vielleicht magst Du ja auch ins Barther Theater gehen. In der „BartherBoddenBühne“ sind die Aufführungen des Barther Amateur-Ensembles besonders beliebt. Gehe in eine Vorstellung, schmeiße gleich mehrere Blumensträuße einem Darsteller Deiner Wahl auf die Bühne und rufe enthusiastisch: „Ich will ein Kind von Dir“!

 

4. Barth hat ganz viele Eiscafés

 

Gehe am Barther Hafen einfach den Schildern mir den „Blauen Sonnenschirmen“ hinterher. Die führen Dich zum Eiscafé mit den „Blauen Sonnenschirmen“ aber auch zur Konkurrenz mit den „Roten Sonnenschirmen“ gleich nebenan. Rüttle an beiden Eingangstüren und rufe: „Ich will hier rein“ und warte, wer zuerst aufmacht. Wahlweise gibt es noch Eis am Barther Marktplatz und in der Langen Straße.

 

5. Barth hat noch viel mehr Dönerbuden

 

Was gibt es Schöneres, als bei Wind und Regen in einer Dönerbude zu sitzen, Trübsal zu blasen und Kebab in sich hinein zu stopfen!? Da Barth ganz viele Dönerbuden hat, kann das Wetter nicht lange genug schlecht sein. Nebenbei solltest Du auch einen Memo-Test (Einen Döner komplett! Fragt er nochmal nach ob: „komplett“?) und einen Grammatik-Test (Mit alles?) abfeiern. Schreibe Deine Erlebnisse auf und schicke die Notizen zur eventuell noch vorhandenen Lokalzeitung (kostenloser Abdruck garantiert!).

 

6. Gehe in ein Museum

 

In einem Museum ist es zumeist warm und trocken. Sogar in Barth. Du kannst wählen: Im Vineta-Museum gibt es einen Vineta-Keller. Hier kannst Du Deine Angst vor überfluteten Räumen ausleben, Dich als Kapitän Nemo (Mensch, nicht Fisch) fühlen, oder als Funker vom „Das Boot“ Geräusche hören. Im Martha Müller-Grählert-Museum trällerst Du mit den Gastgebern fröhlich schunkelnd „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand“. Wisch Dir dabei eine Träne aus den Augen und erkenne in der Gastgeberin die Wiedergeburt  von Martha Müller-Grählert. Bete im Bibelzentrum für besseres Wetter und nerve die Angestellten mit der Frage, wo man denn hier S.Krien „tatschen“ kann? Gibt es das Waagen-Museum noch?

 

7.  Barth hat 80 Vereine

 

Kommst Du als Fremdling nach Barth, erhöht sich die Einwohnerzahl merklich von 8815 auf 8816. Mitgebrachte Hunde zählen nicht. Du wirst feststellen, dass abends um 20 Uhr kein Mensch mehr auf der Straße unterwegs ist. Das liegt nicht nur daran, dass es in Barth öfter regnet und länger dunkel ist als in Rio de Janeiro, sondern auch daran, dass in Barth mit 80 Vereinen eine durchaus rege Tätigkeit im Dunkeln, also nicht draußen im Hellen auf der Wiese (doch einmal im Jahr bei „Barth bewegt sich“), vorherrscht.  Was in Bayern und in Baden-Württemberg der Schützenverein ist (bist du nicht drin, gehörst du nicht dazu), ist hier der Heimatverein mit seinem Kinderfest. Alternativ musst Du in Barth Handball spielen oder Dich im Jugendverein „Klette“ engagieren. Sonst wirst Du nie ein echter Barther. Fußballer geht vielleicht auch noch. Kraftsportler auch. Na gut: Karnickelzüchter auch.

 

8.  Gehe auf die „Granitz“

 

Die „Granitz“ ist das Party-Schiff im Barther Hafen. Hier ist es, besonders in der Nähe des Kamins, immer warm und auch von außen trocken. Deshalb treffen sich auf der „Granitz“ alle, die eine feuchte Wohnung und Lust auf eine Curry-Wurst mit Pommes haben.  Das sind erstaunlich viele und immer dieselben. Aber keine Sorge: Auf der Granitz wirst Du liebevoll umarmt. Wenn Du dann Deine Lebensgeschichte erzählst und begründest, warum Du gerade in Barth gestrandet bist, gehörst Du zu den „Dieselben“, ohne im Heimatverein zu sein oder Handball spielen zu müssen. Da auf der Granitz auch Fußball geguckt wird, erkundige dich vorher bei deinem Gesprächspartner, ob er Bayern- oder Dortmund-Fan ist. Tipp: Zeige nicht traurig guckend Fotos Deiner(s) Ex.   

 

9. Barth hat eine großartige Geschichte

 

Bleib doch einfach in der Bude. Schalte den Computer an, gehe auf Facebook und surfe in den Barth-Gruppen. Dabei lernst Du die Barther am besten kennen. Ähm, vielleicht ist es besser, wenn Du Dich auf die historischen Posts konzentrierst. Da diese aber vor allem von den „Schilfgraben“-Barther für „Schilfgraben“- Barther gedacht sind, wirst Du nichts verstehen. Wohl oder übel musst Du Dir einen „Schilfgraben“-Barther suchen und ihn fragen, was ein „Schilfgraben“-Barther ist. Dann bist Du in Deinem Verständnis für die Barther einen wesentlichen Schritt voran gekommen.

 

10. Werde ein Heimatdichter!

 

Vervollständige folgendes Gedicht mit eigenen Zeilen:

 

Barth Du bist so wunderschön,

 

Barth Du meine Liebe,

 

Barth Du bist so wundschön,

 

....

 

Singe dann das Gedicht als Lied mit der Melodie von „Gaudeamus igitur...“ (De brevitate vitae), finde einen gewissen Kurt Dressler und teile ihm mit, dass Du diese Barth-Hymne mit seiner musikalischen Begleitung auf dem Barther Stadtfest zur Aufführung bringen willst.  

Wofür das schlechte Wetter alles gut ist!

 

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