"Barth brunft"

 

 

Wasserstandsmeldungen aus einer niemals untergehenden Stadt

 

 

Nach dem vorigen Blog sind bei mir und der Marketingfrau mit der klugen Brille und dem Dutt Tausende – ach was schreib ich – Abertausende Mails, Posts, Twieeeets, Telegramme und Briefe eingegangen. Alle fragten uns: Wie macht Ihr das bloß?

   

Tja, Barth brunft! Also, denk ich an Barth in der Nacht und visualisiere den Stadtnamen „Barth“ vor meinem geistigen Auge, dann erscheint mir ein kapitaler Hirsch, der gerade einen furchterregenden Brunftschrei röhrt. Barth brunft!

  

Naja, Scherz. Aber solche Gedanken können einem kommen, wenn man auf die Facebookseite der “Vinetastadt Barth“ schaut. Von hier aus können jetzt auch Exkursionen zur Hirschbrunft unternommen werden.  Und wer das Geröhre nicht hören kann, der sollte sich den Kranicheinflug (Kreischen) nicht entgehen lassen. Barth als Zentrum für die wunderbarsten Herbstaktivitäten! Da könnte sich die bescheidene Stadt am Bodden doch gleich „Brunft- und Kreisch-Stadt Barth“ nennen. Was? Was wir mit Vineta machen? Ach so ...

 

Na dann gleich: „Vinetastadt Barth, halb Hirsch – halb Kranich“. Das kann man jahreszeitlich anpassen: Im Winter „halb Matsch – halb Nebel“ oder so. Nee, lieber nicht. Besser: „halb Granitz – und die andere Hälfte auch“. Ganz dünnes Eis. Zumal mich Interessierte gerade mit einer Tüte aus der „Markthalle“ mit einem „doppelten Pellmann“ haben kommen sehen. Der gute ältere Herr macht ja neben Köm auch in Bier. Prost! Darauf ein Barther Vineta-Bier aus der hiesigen Brauerei!!! Oh, ich weiß gar nicht wofür ich zuerst Werbung machen soll, Barth hat einfach viel zu viel zu bieten: „Sounds im Sonnenuntergang“! Konzertchen am Hafen, bei der Granitz und am Jambolaya! Gestern Abend sang „Ichbinnichtjonnycash“ im Hof des Galerie-Cafés vor einer Fachwerk-Kulisse! Ein Hauch von Nizza wehte warm vom Barther Hafen in die Stadt!

  

Vor den Toren der Stadt entsteht das Lipica Vorpommerns. Die Bernsteinreiter lassen in der Herde vielleicht auch mal einen weißen Hengst laufen.

  

Wenn ich Dabitz auch noch eingemeinde (muss sein): „Schön, dass Du Dabitz!“ Wie cool ist das denn? Dabitz – das Warnemünde der Stadt Barth!

 

Und Vineta?

  

Der Vineta-Mythos ist das Dach-Label. Ich bringe ja immer mal wieder gern meine Idee eines Disney-Lands im Vineta-Style. Auf  Fahrenkamp nördlich von Glöwitz wird die Vineta-Stadt neu aufgebaut. Gleich einer Westernstadt finden dort zur Unterhaltung Vineta-Shows statt. Hauptattraktion an jedem Sonnabendabend: der Untergang! Am Sonntagmorgen dann Glockengeläut. Vineta steigt aus den Fluten wieder auf und das Urlauber-Geschubse geht für eine Woche wieder von vorne los. Wenn ich noch klein wäre, dann würde ich das machen. Aber ich lass mir die Idee mal patentieren. Reich werden durch Nichtstun.

  

Bis dahin könnte man ja zum Beispiel einen Vineta-Tag in Barth einrichten. Alle Geschäftsinhaber tragen historische Kostüme und nehmen statt Euro Vineta-Taler entgegen. Der ganze Marktplatz ist im historische Vineta-Style hergerichtet.  Kurt Dressler komponiert bestimmt eine Vineta-Hymne und seine Mädels singen als „The Vinetas“. Barth hat 8815 Einwohner und 80 Vereine.  Aber gibt es auch einen „Historischen Vineta-Verein“? Treffen sich die Mitglieder (aufgeteilt in Kaufmänner und Stadtwache) in historischen Kostümen, um Szenen der Sage nachzustellen und diese bei Stadt- und anderen Festen zu präsentieren. Nicht? Muss ich erst wieder Lars Engelbrecht holen? Der macht das in Stralsund.

  

Jetzt, wo wir hier nicht einmal mehr einen Vineta-Döner haben. Dafür hat sich nun „Istanbul“ festgesetzt und die Markthalle wurde zwar nicht von Chinesen oder Koreanern aufgekauft, aber immerhin von Ruganern.

  

Immer mehr kluge Leute investieren in Barth. Ich würde dem TV Fischland-Darß-Zingst sowieso vorschlagen, die Werbekampagne auf die „Region Barth-Darß“ umzustellen.  Der Zeit voraus sein.

  

Wie eine Invasion von Barth aus auf die Halbinsel aussehen kann, hat man ja kürzlich bei der Fallschirm-Springer-Landung am Prerower Strand gesehen.

  

PS:
„Granitz“ ist ein Party-Schiff im Barther Hafen.

  

„Lipica“ selber googlen...

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Kerstin Klein (Dienstag, 08 September 2020 21:40)

    Man kann deine Blogs schon echt vermissen. Aber nun bist du wieder zu bemerkenswerter Höchstform aufgelaufen! Danke dafür, lieber Frank!

  • #2

    Barbara Werner (Freitag, 11 September 2020 19:55)

    Wieder mal ein Beitrag, der einem beim Lesen jedes neuen Gedankens unwillkürlich immer wieder ein Schmunzeln, ein lautes Lachen oder Nachdenklichkeit ob der Machbarkeit eines neuen Gedankens entlockt.
    Jedenfalls immer mit Spannung erwartet